Wie wird eine Diagnose gestellt?
Wenn der Verdacht auf (obstruktive) Schlafapnoe besteht, sollten Sie schnell einen Arzt aufzusuchen, welcher Ihnen die richtige Diagnose stellen kann. Einen Verdacht ist dann begründet, wenn Symptome wie Tagesmüdigkeit, Kopfschmerzen am Morgen, lautes Schnarchen, Vergesslichkeit oder Depression auftreten.
Es ist wie bei jedem Krankheitsfall für Ihre Gesundheit sehr wichtig, die Krankheit schnell behandeln zu lassen. Auch um teilweise fatale Folgeerkrankungen nicht erst entstehen zu lassen. Die Diagnose beginnt mit einem Gespräch. Der Arzt erfragt das Schlafverhalten und die Vorerkrankungen des Patienten, informiert sich über Medikamenteneinnahme, Alkohol- und Drogenkonsum und relevante Schlafgewohnheiten.
Die Polysomnografie
Nach einer eingehenden körperlichen Untersuchung wird der Schlaf mit Hilfe von Messgeräten aufgezeichnet und analysiert. In vielen Fällen kann der Patient die Aufzeichnungsgeräte leihweise mit nach Hause nehmen und die benötigten Daten in vertrauter Umgebung aufzeichnen. Dazu gibt es natürlich eine Einweisung in die Funktion der Technik. Die Messsonden zeichnen Atembewegungen von Bauch und Brust, Sauerstoffsättigung im Blut, Körperlage, Puls und den Atemluftstrom auf. Diese Ergebnisse werden dann von einem Spezialisten ausgewertet.
Eine andere Möglichkeit ist natürlich, die Messungen in einem Schlaflabor durchführen zu lassen.
Dort werden zusätzlich die Hirnströme mittels eines EEGs und der Herzrhythmus mit Hilfe eines EKGs gemessen. Mit Elektrookulografie (EOG) werden die Augenbewegungen während des Schlafs untersucht, um die unterschiedlichen Schlafphasen des Patienten zeitlich zuzuordnen.
Wie bei der Aufzeichnung zu Hause, werden die Pulsfrequenz, der Sauerstoffgehalt im Blut, die Bewegungen des Brustkorbs sowie der Luftstrom der Atmung gemessen. Die Summe der verschiedenen Messungen wird in der Fachsprache „Polysomnografie“ genannt.
An der Anzahl und Dauer der Atemaussetzer lässt sich der Schweregrad der Apnoe dann mit Hilfe des Apnoe-Index (AI) verifizieren. Je höher der Index liegt (Atempausen über 10 Sekunden pro Stunde), umso stärker ist die Erkrankung ausgeprägt.
Untersuchung durch weitere Fachärzte
Wenn eine Schlafapnoe ärztlich festgestellt wurde, müssen die Patienten oft auch zu weiteren Fachärzten wie Neurologen, Hals-Nasen-Ohren-Ärzte und Kieferchirurgen. Diese versuchen die Ursachen der Schlafapnoe herauszufinden. In manchen Fällen sind zusätzliche Schläfrigkeitsuntersuchungen notwendig. Bei dem sogenannten Multiplen Schlaflatenztest (MSLT) werden die Einschlafneigung und der Grad der Tagesmüdigkeit gemessen. Der Test findet im Schlaflabor statt. Der Patient wird über Elektroden an ein Messgerät angeschlossen und muss, in der Regel 5 bis 6 Mal, alle zwei Stunden einen 20minütigen Kurzschlaf halten. Entsprechend der diagnostizierten Ursachen gibt es verschiedene Therapiemöglichkeiten, die im folgenden Kapitel ausführlich beschrieben werden.