Therapien gegen obstruktive Schlafapnoe – ein detaillierter Überblick

Die Schlafapnoe ist für Betroffene immer eine starke Belastung. Der Wunsch nach wirkungsvollen Therapien gegen obstruktive Schlafapnoe ist daher entsprechend groß. Leider lässt sich die Schlafapnoe in den seltensten Fällen heilen. Aber es gibt verschiedene Therapieansätze um die Lebensumstände der Betroffenen deutlich zu verbessern. Zur Verringerung der ständigen Angst vor Atemaussetzern kann die Schlafqualität allgemein verbessert werden. Dies führt neben weniger Müdigkeit am Tag auch zu einer verbesserten Konzentrationsfähigkeit. So können unter Schlafapnoe leidende Personen ihren beruflichen und privaten Alltag wieder aufmerksamer gestalten. Die Therapieansätze sind vielfältig, ihre Wirksamkeit ist aber nicht immer nachweisbar. Im Folgenden werden Kurz und übersichtlich die relevanten Therapiemöglichkeiten erklärt.

Die Therapieansätze sind dabei vielfältig und ihre jeweilige Wirksamkeit ist nicht immer nachweisbar. Daher werden nun in aller Kürze die gängigen Therapiemöglichkeiten in einem Überblick erklärt.

Die CPAP-Therapie

Die CPAP-Therapie

wird in der Regel bei mittlerer und schwerer Schlafapnoe eingesetzt. CPAP ist die Abkürzung für „continuous positive airway pressure“, und bedeutet übersetzt „kontinuierlich positiver Atemwegsdruck“. Bei dieser Therapie trägt der Betroffene nachts eine Atemmaske. Diese Maske sorgt während des gesamten Schlafs für einen Überdruck auf die Atemwege. Damit soll verhindert werden, dass die Atemwege sich verengen oder verschließen und es dadurch zu . Atemaussetzern kommt. Das Tragen einer Atemmaske ist für Betroffene zu Beginn oft ein Problem und kostet Überwindung. Zum ungewohnten Gefühl der aufsitzenden Maske kommen weitere Störfaktoren hinzu. Da ist der bereits erwähnte, permanente Überdruck, gegen den angeatmet werden muss. Zudem erzeugt das Atemgerät eine Geräuschkulisse. Trotz dieser Handicaps sind viele Schlafapnoe-Patienten von dieser Methode überzeugt. Nach Überwindung der Anfangsschwierigkeiten, zeigt sich in vielen Fällen eine deutliche Verbesserung der Schlafqualität.

Am Anfang steht die Eingewöhnungsphase

Das Tragen einer Atemmaske ist dabei für Betroffene zunächst oftmals ein großes Problem und eine Überwindung. Besonders am Anfang fällt es vielen Personen schwer, sich an das dauerhafte Tragen einer solchen Maske zu gewöhnen. 
Neben dem ungewohnten Gefühl, beim Schlafen eine Maske zu tragen, kommen weitere Faktoren hinzu, die Betroffene beeinträchtigen können. 
Das Atemgerät erzeugt einen ständigen Überdruck gegen welchen angeatmet werden muss. Zudem ist ein Schlafen in völliger Stille nicht mehr möglich, da das Atemgerät permanent Geräusche erzeugt.

Die Therapiemethode überzeugt

Nichtsdestotrotz sind viele Schlafapnoe-Patienten von dieser Methode überzeugt. Sofern die Anfangsschwierigkeiten, die mit der Umgewöhnung verbunden sind, einmal überwunden worden sind, so zeigt sich in vielen Fällen eine starke Verbesserung der Schlafqualität. Die Lebensqualität im Allgemeinen bessert sich vielfach bereits nach kurzer Zeit.

Der Lagegürtel – macht Sie zum Seitenschläfer

Besonders bei leichten bis mittelschweren Atemstörungen kommt der Lagegürtel – oder etwas gestelzt  Rückenlageverhinderungsgürtel – als Therapiegerät zum Einsatz. Für Lage-abhängige Schlafapnoe hat sich diese Therapie durchgesetzt. Die Rückenlage gilt als Schlafposition mit am häufigsten auftretenden Apnoen. Der Zusammenhang zwischen Lage und Schlafapnoe liegt bei etwa 35 Prozent, was bedeutet, dass dieses Hilfsmittel für 2 Drittel der Schlafapnoiker keine Erleichterung bringt. Durch die Schlafposition von Apnoe betroffen sind häufig Schlafapnoiker mit leichten oder mittelschweren Atemstörungen. Besonders schwere Fälle von Schlafapnoe sind selten das Ergebnis der Schlafposition.

Der Lagegürtel ist ein mechanisches Hilfsmittel, um den Patienten möglichst schonend zum Schlafen in Seitenlage zu „überreden“. Ursprünglich band man einen Tennisball auf den Rücken, um bei Rückenlage einen Schmerz auszulösen und so den Schlafenden von dieser Position wieder wegzubringen. Dadurch wurde das Schlafen auf dem Rücken zwar verhindert, aber ebenso eine entspannte Nachtruhe, da die Schlafsuchenden durch den Schmerz sehr oft aufwachten. Moderne Westen zur Verhinderung einer Rückenlage wecken den Betroffenen nicht auf, damit dieser sich nur schnell zur Seite dreht, um den Schmerz zu beenden. Vielmehr wird ein Umdrehen mit dem Schnarchrucksack insgesamt erschwert. Das führt vorwiegend zum Schlafen in Seitenlage. Ein solcher „Schnarchrucksack*“ kann besonders Menschen helfen, die nicht von allzu starker Schlafapnoe betroffen sind. Der größte Effekt wird bei Personen erzielt, bei denen sich die Atemwege nicht vollständig verschließen. In diesem Fall kann dies als Teil von Therapien schon das Schlafen auf der Seite zu einer kompletten Vermeidung von Schlafapnoe führen.

Bissschienen: eine der beliebtesten Therapien gegen obstruktive Schlafapnoe

Speziell angefertigte Bissschienen

können Schlafapnoen während des Schlafs vermindern. Es gibt unterschiedliche Modelle, die den entsprechenden Problemzonen angepasst sind. Die Bissschienen werden in einem zahntechnischen Labor entsprechend den individuellen Bedürfnissen des Patienten angefertigt. Unterschieden wird z.B. in Zungenretainer, die die Zunge von einem Zurückfallen in den Rachen abhalten. Zungenextensoren verlagern die Zunge nach vorn unten und bei Unterkieferprotrusionsschienen verlagern Zunge und Unterkiefer insgesamt leicht nach vorne. Dadurch sollen die Atemwege offen gehalten werden. Bissschienen eignen sich wie Lagerungsgürtel, besonders für Personen, die unter einer Lage-abhängigen Schlafapnoe leiden. Aufbissschienen haben die höchste Erfolgsquote bei jungen Frauen mit geringem Halsumfang.

Die Möglichkeit einer Operation

Eine Operation wirkt auf die meisten Betroffenen sicher erst einmal abschreckend. Verglichen mit den lebenslangen Auswirkungen der Schlafapnoe ist eine Operation aber oft die bessere Entscheidung. Ein chirurgischer Eingriff kommt allerdings nur bei Patienten in Frage, die über anatomische Besonderheiten im Hals- und Rachen verfügen. Das können z.B. vergrößerte Mandeln oder Polypen sein, was am zahlreichsten bei Kindern zutrifft. Auch Fehlbildungen des Kiefers und der Nasenscheidewand können teilweise durch Operation beseitigt werden. Eine häufig durchgeführte Operation bei Schlafapnoe ist die Uvulopalatopharyngoplastik, kurz UPPP. Hier wird überflüssiges Fett- und Bindegewebe im Rachen entfernt, welches die Atemwege während des Schlafens beeinflussen kann.

Medikamentöse Behandlung als Teil der Therapien

Bislang gibt es keine wirksamen Medikamente gegen Schlafapnoe. Schlaftabletten sind kontraproduktiv und sollten auf keinen Fall eingenommen werden. Mit ihnen wird die ohnehin schwache Muskulatur im Hals- und Rachen zusätzlich geschwächt und Schlafapnoen können noch öfter auftreten. Aufgrund der Atemaussetzer bei der Apnoe treten Begleiterscheinungen wie Bluthochdruck und Herzrhythmusstörungen auf, die unter Umständen behandelt werden müssen. In jedem Fall muss die Einnahme der entsprechenden Medikamente mit dem behandelnden oder Hausarzt besprochen werden. Fundamental wichtig ist das Wissen des Arztes über die Schlafapnoe des Patienten. Somit wird einer nicht auf die Apnoe abgestimmten Behandlung vorgebeugt.