Der RelaxBogen ist eine innovative und sanfte Methode, um die Kau- und Gesichtsmuskulatur zu entspannen und so Bruxismus und CMD entgegenzuwirken.
Bruxismus – eine Störung mit weitreichenden Konsequenzen
Beiß die Zähne zusammen! Wer hat das nicht schon von anderen gehört oder zu sich selbst gesagt. Bruxismus ist der medizinische Fachausdruck für Zähneknirschen. Häufig findet es nachts, aber auch unbewusst tagsüber statt.
Beim Zähneknirschen beträgt der Kaudruck bis zum Zehnfachen (!) des normalen Kaudrucks. Das bedeutet nicht nur Zahnabrieb über das gewöhnliche Maß hinaus und damit verbundene mögliche Verletzungen Ihrer Zähne und irreparable Schäden des gesamten Gebisses – es kann auch zu vielfältigen weiteren Beschwerden führen. Zu nennen sind Kopfschmerzen, Kiefergelenkschmerzen, Ohrenschmerzen, Tinnitus, Probleme beim Öffnen und Schließen des Mundes, Muskelschmerzen und Verspannungen im Kopf-, Hals-, Nacken- und Schulterbereich, sowie Probleme beim Sprechen und Kauen. Durch Wechselwirkung über Faszien- und Muskelstränge können sich die negativen Auswirkungen des Knirschens auf den ganzen Körper bis hin zu Beckenfehlstellungen und Rückenschmerzen ausbreiten.
Bruxismus ist weitverbreitet: Nach Schätzungen leiden bis zu 15% aller Frauen und 10% aller Männer darunter. Auch wenn die Ursachen noch nicht völlig erforscht sind, ist bekannt, dass Stress einer der wichtigsten auslösenden Faktoren ist.
Gut dargestellt sind die durch Bruxismus verursachten Beschwerden in dem folgenden Beitrag des SWR.
Craniomandibuläre Dysfunktion (CMD)
Der menschliche Kauapparat ist ein überaus komplexes System von Zähnen, Gelenken, Muskeln und Sehnen sowie Knochen bzw. Skelettteilen. Laut Duden versteht man unter Dysfunktion die gestörte Funktion eines Organs. CMD ist daher ein Sammelbegriff, unter dem man vielfältige Funktionsstörungen des Kauapparats versteht.
Allen gemein ist, dass es sich dabei um Bewegungseinschränkungen oder anormale Bewegungsmuster des Kiefers handelt. Diese sind meist von Schmerzen begleitet, wobei das nicht unbedingt der Fall sein muss (wie z. B. bei Geräuschen in den Kiefergelenken – Knacken, Klicken oder Reiben – die auch ohne Schmerzen auftreten können).
Auch die Ursache von CMD wird als multifaktoriell angesehen, wobei der eben beschriebene Bruxismus als prädisponierender Faktor einer der Auslöser sein kann (nachzulesen hier). Erschwert wird die Beurteilung der Wechselwirkung beider Phänomene durch das Fehlen einer einheitlichen Definition von CMD.
Wie der Bruxismus, kann CMD auf die Dauer zu starken Beeinträchtigungen und gesundheitlichen Beeinträchtigungen wie z.B. Migräne, Tinnitus, Muskelverspannung und Schmerzen im Bereich von Nacken und Rücken bis hin zu einer Beinlängendifferenz führen. Erklären lässt sich dies dadurch, dass unser Kauapparat durch die Faszienstruktur des Körpers mit unserem Bewegungsapparat – und damit mit dem gesamten Körper – in enger Verbindung steht. Man kann diese Struktur mit einem Zahnradgetriebe vergleichen, bei dem die Zahnräder ineinander greifen.
Die verschiedenen Auswirkungen der CMD auf Nerven, Muskulatur und Skelett und die daraus resultierenden Fehlstellungen und Schmerzen werden in folgendem Video dargestellt.
Was kann man gegen Bruxismus und CMD tun?
Meist werden Bruxismus und CMD mit Knirscherschienen (manchmal auch Beiss- oder Aufbissschienen genannt) behandelt. Auch wenn das Tragen solcher Schienen zu weniger Gebissabrieb führt und daher eine positive Wirkung hat, packen sie das Problem doch nicht bei der Wurzel. Tatsächlich presst der Patient weiterhin Ober- und Unterkiefer aufeinander und der Kauapparat bleibt weiterhin angespannt.
Zusätzlich sind Entspannungsübungen für die Gesichts- und Kaumuskulatur zu empfehlen, da sie die Muskeln lockern und so das unbewusste Aufeinanderpressen der Kiefergelenke lindern. Dazu gibt es viele Anleitungsvideos im Netz, wie zum Beispiel dieses hier.
Der RelaxBogen
Der RelaxBogen ist denkbar einfach konstruiert: Es handelt sich um zwei miteinander verbundene Metallbügel, die von hinten auf den Kopf gesetzt werden, wobei die Enden auf dem Kiefer und den Schläfen aufliegen. Durch den sanften Druck auf die Kiefer- und Schläfenmuskulatur werden die Nervenenden der Muskeln des Kauapparats stimuliert und entspannt.
Es handelt es sich um ein von einer Physiotherapeutin und einem Zahnmediziner entwickeltes Gerät, das auf der Myofascial Release Technique aufbaut. In einer klinischen Studie wurde nachgewiesen:
- dass die Faszien der Kiefermuskulatur auf sanftes, langanhaltendes Einwirken mit Entspannung reagieren,
- dass sich durch den Einsatz des RelaxBogens bei Patienten mit Bruxismus und CMD Symptomen das Schmerzempfinden und das Spannungsgefühl in den großen Kiefermuskeln verringern ließ,
- dass der RelaxBogen wegen seiner positiven Wirkungsweise als zusätzliches therapeutisches Hilfsmittel für die entsprechenden Symptomatiken in Betracht gezogen werden sollte.
Zu kaufen gibt es den RelaxBogen hier.